Samstag, 03. September 2022, 18.00 Uhr

"La fine delle mafie - a lezione da Giovanni Falcone"

Vortrag mit Buchvorstellung von Dr. Alessandro Bellardita, Karlsruhe

Haus Eden, Königstraße 25

 

Giovanni Falcone ist vor 30 Jahren ermordet worden. Die sizilianische Cosa Nostra reagierte mit dem Attentat auf die Verurteilungen im so genannten Maxi- Prozess von Palermo. Falcones investigative Methoden (der so genannten "metodo Falcone"), und seine große Zuversicht, dass die Mafia besiegt werden kann, bilden den Kern seines Buches "Cose di Cosa Nostra" (ins Deutsche übersetzt vom KNAUR-Verlag mit dem Titel "Mafia intern"), ein Klassiker in Italien. Kein anderer Staatsanwalt kannte die Mafia so gut wie Giovanni Falcone: Aus seinen Ausführungen ergeben sich wichtige Erkenntnisse auch für Deutschland. Inwieweit kann die organisierte Kriminalität auch in Deutschland zu einer Gefährdung unserer demokratischen und rechtsstaatlichen Ordnung führen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Dr. Alessandro Bellardita in seinem neuen Buch "La fine delle mafie - a lezione da Giovanni Falcone", das am 25. 04. 2022 erscheinen soll (Klotz Verlag, mit einem Vorwort von Franco La Torre").

Alessandro Bellardita ist Richter in Karlsruhe und Dozent an der Hochschule für Rechtspflege in Schwetzingen. Nach einem Buch über den italienischen Liedermacher Fabrizio de André erscheint im Mai sein zweites Sachbuch über Giovanni Falcone.

Eintritt 7€/ 4 € DIG-Mitglieder

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Mittwoch, 28. September 2022, 19.00 Uhr

Raffael - 500 Jahre "Bellezza divina"

Vortrag von Dr. Günter W. Hartmann, Hamburg

VHS-Aula, Falkenplatz 10
 

Innerhalb des Dreigestirns der Renaissance, Leonardo, Michelangelo und Raffael, kann man letzteren begreifen als den Überbringer klassischer Schönheit, während Michelangelo uns erschauern lässt und Leonardos Werke uns das tiefgründige Wissen seiner Epoche vermitteln. Die Anziehungskraft Raffaels blieb über Jahrhunderte ungebrochen. Eine wichtige Quelle für die Anmut seiner Figuren ist in der Ausbildung bei Pietro Perugino zu finden. Dessen schlanke Gestalten sind in ihrer Lieblichkeit Nachfahren des „Schönen Stils“ der gotischen Epoche. Unter dem Einfluss Leonardos gewinnen Raffaels Figuren Erdenschwere und menschennahe Körperlichkeit, was besonders bei den Madonnenbildern spürbar wird. Die Auseinandersetzung mit Michelangelo schließlich verleiht Raffaels Gestalten würdevolle Monumentalität, wovon die Fresken in S. Maria della Pace und die der Stanzen eindrucksvoll Zeugnis ablegen. Anlässlich des Todestages des großen Renaissancemalers, der am 6. April 1520 frühvollendet mit nur 37 Jahren verstorben ist, gibt der Vortrag einen Einblick in die Entwicklung und die herausragende Bedeutung seines künstlerischen Werkes.


Dr. Günter W. Hartmann ist Kunsthistoriker und war bereits häufig Gast der DIG Lübeck. Auf seinen Raffael-Vortrag, den wir coronabedingt schon zweimal verschieben mussten, freuen wir uns besonders.


In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck
Eintritt 7 €/ 4 € DIG-Mitglieder

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Dienstag, 4. Oktober 2022, 19.30 Uhr

Der italienische Mozart

Multimediavortrag von Dr. Sabine Sonntag, Hannover
Großer Saal der Gemeinnützigen, Königstraße 5 - in Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen Lübeck, Eintritt frei

 

Das Publikum in Wien und Prag, für das Mozart seine Opern „Die Hochzeit des Figaro, Don Giovanni und Così fan tutte“ schrieb, liebte die italienische Oper mehr als die deutsche – oder auch die französische. Das bekamen nach Mozart noch Komponisten wie Schubert, Beethoven und Weber zu spüren. Als Mozart den Auftrag für die Entführung aus dem Serail erhielt, entbrannte Streit unter den Beratern des Kaisers, in welcher Sprache denn diese neue Oper sein sollte. Obwohl Mozart die Oper auf Deutsch schrieb, enthält sie doch besonders in den Arien der Konstanze viel Italienisches. Wie geht das zusammen? Kann man in deutscher Sprache italienischen Stil singen? Wie kam es zu einer Renaissance von Mozarts italienischen Opern seiner frühen Salzburger Zeit? Solche Fragen stellt der Vortrag und beantwortet sie mit vielen Musik- und Filmbeispielen.
 

Dr. Sabine Sonntag ist Opernregisseurin, Dramaturgin und Autorin und lehrt an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover Operndramaturgie und Historische Musikwissenschaft. Mit ihren lebendigen und kenntnisreichen Vorträgen hat sie die Lübecker DIG schon mehrfach begeistert.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen
Eintritt frei

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Samstag, 15. Oktober 2022, 18.30 Uhr

Con gusto - die kulinarische Geschichte der Italiensehnsucht

Buchvorstellung und Lesung von Prof. Dr. Dieter Richter, Bremen

Haus Eden, Königstraße 25 - Eintritt 7 € / 4 € DIG-Mitglieder

 

Wer zu Goethes Zeiten nach Italien reiste, suchte Augenlust, nicht Gaumenschmaus. Über  Jahrhunderte hinweg galt die italienische Küche den Besuchern aus dem Norden als ungenießbar und gesundheitsschädlich: Maccaroni? Ekles Wurmgewinde! Pizza? Unverdauliches Fladenbrot! Und gar Meerspinnen oder Polypen? Pfui, wer kann so etwas essen wollen! Lang hat es gedauert, bis Neugier den fremden Geschmack zum vertrauten werden ließ. Zuerst exportierten wandernde  Zitronenmänner« und »Pomeranzengänger« die Südfrüchte in den Norden. Später brachten die Eisdielen den Duft des Südens. Mit der italienischen Einwanderung in den 70er Jahren begann der Siegeszug der Pizza. Und aus dem »Ristorante Italiano«, das die deutschen Massentouristen an der Adria schüchtern betraten, wurde der heimische »Lieblingsitaliener«, der längst die Eck- oder Dorfkneipe ersetzt hatte. Mit der Mittelmeerdiät (von der UNESCO 2010 zum immateriellen Weltkulturerbe erklärt) verband sich der Traum vom guten Leben endgültig mit dem Geschmack des Mediterranen.

Dieter Richter war Professor für Kritische Literaturgeschichte an der Universität Bremen und ist Verfasser zahlreicher kulturwissenschaftlicher Bücher, insbesondere zum Thema Italien. Er erzählt - wie immer kulinarisch und mit großer Kennerschaft – die Kulturgeschichte einer Begegnung: Wie die italienische Küche in den Norden kam und zur Zauberformel des guten Lebens wurde. Von Goethes Italienreise bis zur Mittelmeerdiät.

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Mittwoch, 26. Oktober 2022, 19.00 Uhr

Bocaccio - ein Dichterleben zwischen Hölle und Paradies

Autorenlesung von Dr. Klaus Engert, Maroldsweisach

VHS-Aula, Falkenplatz 10 - in Zusammenarbeit mit der VHS-Lüeck, Eintritt 7 € / 4 € DIG-Mitglieder

 

Der Autor erläutert und liest aus seiner glanzvollen Lebensbeschreibung des Vaters der europäischen Prosaliteratur in Zeiten des ausufernden Frühkapitalismus zwischen Florenz und Neapel. Boccaccio musste mitten in seinem Leben mit der Pest des Jahres 1348 die größte Pandemie, die Europa je heimsuchte, miterleben. Die anschaulich erläuterten gesellschaftlichen Veränderungen der damaligen Zeit erinnern stark an die durch die Corona-Pandemie hervorgerufenen. Zunächst entführt Klaus Engert in die glückliche Studienzeit in Neapel rund um den Hof König Roberts von Anjou und Boccaccios unbeschwertes, genussvolles Leben. In spannendem Kontrast dazu steht sein Rückzug in die ländliche Abgeschiedenheit des toskanischen Certaldo mit der bewussten Abkehr von gesellschaftlichen Eitelkeiten und vom übertriebenen Materialismus. So entsteht das Porträt eines prägenden Humanisten der Frührenaissance, der der Menschheit seinen “Decamerone” geschenkt hat. Klaus Engert lässt den Menschen voller Güte und Mitmenschlichkeit lebendig werden, der neapolitanische Lebensfreude und toskanische Tugenden in sich und seiner Literatur vereint – dessen Leben aber auch geprägt war von der todbringenden Epidemie von 1348, ihren Spätfolgen und den bis zu seinem Tod wiederkehrenden weiteren Wellen.
 

Dr. Klaus Engert, geboren 1964 in Würzburg, widmete sich bereits im Studium - u.a. an der Universität Bologna bei Umberto Eco - der italienischen Sprache, Geschichte und Kunstgeschichte und der italienischen Literatur des 14. Jahrhunderts.
In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck
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Mittwoch, 9 November 2022, 18.30 Uhr

Venetien - Veron, Padua, Vicenza und die Viellen im Veneto

Eine länder- und kulturgeschichtliche Bilder-Reise mit Klaus Kirmis, Osnabrück/Bremen

VHS-Aula, Falkenplatz 10 - in Zusammenarbeit mit der VHS-Lüeck, Eintritt 7 € / 4 € DIG-Mitglieder

 

Italien ist zweifellos das an Kunstschätzen reichste Land Europas, und das gilt in ganz besonderem Maß für das Veneto. In diesem Bilder-Vortrag werden einige der faszinierenden Kunst- und Kulturschätze dieser oberitalienischen Region präsentiert. In Verona, bekannt durch seine sommerlichen Opernaufführungen im antiken Amphitheater und als Schauplatz von Shakespeares „Romeo und Julia“, wird insbesondere die bedeutende mittelalterliche Kirche San Zeno mit ihren herrlichen Bronzetüren vorgestellt. Die Bilderreise führt weiter über Bassano del Grappa am
Brenta-Fluß nach Padua, der Stadt des Hl. Antonius mit den weltbekannten Giotto-Fresken in der Arena-Kapelle. Als Schwerpunkt des Vortrages werden schließlich Vicenza, die Kunststadt des maßgeblichen Renaissance-Architekten Andrea Palladio, und einige der bedeutenden Villen im Veneto mit ihren wunderschönen Gartenanlagen behandelt.
 

Klaus Kirmis ist seit vielen Jahren als Leiter von Studienreisen tätig und war schon häufig Gast der DIG
Lübeck. Seine lebendigen Vorträge mit selbst erstelltem Bildmaterial vermitteln faszinierende Einblicke in die europäische Kulturgeschichte.
In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck.
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Dienstag, 15. November 2022, 19.30 Uhr

Hommage an Enrico Caruso

Vortrag von Jochem Wolff, Kassel

Großer Saal der Gemeinnützigen, Königstraße 5 - in Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen Lübeck, Eintritt frei

 

Als Enrico Caruso im August 1921 in seiner Heimatstadt Neapel verstarb, säumten weit über  100.000 Trauernde seinen letzten Weg. Puccini hatte ihn zum „Halbgott“ erklärt, das Publikum war regelmäßig in Beifallsstürme ausgebrochen, und die Kritiker hatten nach immer neuen Superlativen unter den Attributen gesucht. Caruso ist im Grunde bis heute noch in vielen Teilen der Welt populär als der berühmteste Tenor zumindest in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein grandioses Talent glänzte nicht nur auf den großen Opernbühnen u.a. von Mailand, Paris und über reichlich viele Jahre hinweg von NY City mit der MET-Oper, sondern auch in hunderten von Schallplatten-Einspielungen, was unter den damaligen technischen Bedingungen von besonderem Wert war und nach wie vor ist.
 

Der Musikschriftsteller, Kulturhistoriker und Dramaturg Jochem Wolff entwirft ein vielschichtiges Porträt und bietet überdies aus seinem Archiv eine Fülle historischer Aufnahmen. Schließlich wird ein Bogen geschlagen zu einigen führenden internationalen und vor allem deutschen Tenören in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen im Rahmen der „Dienstagsvorträge“.
Eintritt frei.

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Mittwoch, 30. November 2022, 19.00 Uhr

Die Künstlerfamilie Giocometti

Vortrag von Dr. Ulrike Müller-Heckmann, Hamburg

VHS-Aula, Falkenplatz 10 - in Zusammenarbeit mit der VHS-Lübeck, Eintritt 7 € / 4 € DIG-Mitglieder
 

Die weitverzweigte Giacometti-Familie aus den Bergeller Alpen hat die Kunst weit über die Grenzen der Schweiz geprägt. Der berühmteste ist sicherlich Alberto Giacometti, der mit seinen fragilen, stark gelängten Skulpturen seit den 1950er Jahren Weltruhm erfahren hat. Doch auch die anderen Mitglieder der Familie waren bekannte Künstler: Albertos Vater Giovanni war als Maler anerkannt und führte mit seinen farbintensiven Bildern die Lichtmalerei seines Vorbildes Giovanni Segantini weiter; er stand zudem in intensivem Austausch mit den Malerfreunden Ferdinand Hodler und Cuno Amiet. Neben dem erstgeborenen Alberto war auch der mittlere Bruder Diego als Designer geschätzt, während der jüngste Sohn Bruno Giacometti ein bekannter Architekt wurde. Alle Mitglieder der Künstlerfamilie Giacometti blieben lebenslang miteinander verbunden und trafen sich regelmäßig in ihrer Tessiner Heimat. Der Vortrag widmet sich dieser Künstlerdynastie, ihrem Umfeld und der traumhaften Landschaft des italienisch sprechenden Bergell.


Dr. Ulrike Müller-Heckmann hat Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Malerei studiert. Sie ist für das Kunstforum Matthäus in Hamburg tätig und vor allem mit der Leitung kunstgeschichtlicher Studienreisen betraut. Ihre profund ausgearbeiteten Vorträge haben auch in Lübeck eine begeisterte Zuhörerschaft gefunden.
In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck.
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Freitag, 17. Februar 2023, 18:30 Uhr

Vom Sinnbild der guten und schlechten Regierung: Ambrogio Lorenzettis Fresken im Rathaus von Siena

Vortrag von Dr. Ulrike Müller-Heckmann, Hamburg

VHS-Aula, Falkenplatz 10
 

Das Rathaus von Siena birgt einen in seiner innovativen Bildsprache einzigartigen Freskenzyklus: Die von Ambrogio Lorenzetti 1337-1339 im Auftrag der Stadtrepublik Siena geschaffenen Alle‐
gorien der „guten und der schlechten Regierung“ (Buon e Cattivo Governo). Auf drei Wänden der zentralen Sala delle Pace gemalt, zeigen sie die Auswirkungen guten oder schlechten Regierungshandelns und bieten eine anschauliche Darstellung der bürgerlich-republikanischen Selbstverwaltung. Der Gedanke der Eintracht (concordia) und des Friedens (pax) als Grundlage eines blühenden Gemeinwesens steht dabei an oberster Stelle - und ist gleichwohl stets bedroht durch die Tyrannei (tyrannis). Denn die Stadt Siena befand sich damals in einer wirtschaftlichen Krise, die den Ruf nach der Herrschaft eines starken Mannes (Signoria) laut werden ließ. Was Ambrogio Lorenzetti vor fast siebenhundert Jahren malte, ist in beunruhigender Weise aktuell!

Dr. Ulrike Müller-Heckmann hat Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Malerei studiert. Beim Kunstforum Matthäus in Hamburg ist sie mit der Leitung kunstgeschichtlicher Studienreisen beschäftigt. Ihre Vorträge haben auch in Lübeck viele begeisterte Zuhörer gefunden.
In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck
Eintritt 7 € / 4 € DIG-Mitglieder

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Samstag, 25. Februar 2023, ab 19:00 Uhr

17. Große Kiesau Literaturnacht

"SHOWROOM  VENEDIG" (AT)

Eine Initiative des Vereins „Große Kiesau Literaturnacht e.V.“ unter der künstlerischen Leitung von Reinhard Göber
 

Auch 2023 soll wieder die Große Kiesau Literaturnacht stattfinden. Das Besondere an dieser 2006 gegründeten sozio-kulturellen Veranstaltung: Menschen öffnen ihre Privathäuser für Lesungen und es kommt zu Begegnungen und Gesprächen, die sonst nicht möglich wären. 22 Autorinnen und Autoren, Schauspielerinnen und Schauspieler sollen 2023 in die Planung eingebunden werden.

Auch die 17. Literaturnacht wird eine reine Privatinitiative bleiben, getragen vom Verein „Große Kiesau Literaturnacht e.V.“ unter der künstlerischen Leitung von Reinhard Göber. Wie seit den „Anfängen“ 2006 werden auch 2023 ausschließlich Werke noch lebender Autorinnen und Autoren vorgestellt – unter anderem werden die nachfolgenden Lesungen angeboten:
• Petra Reski, Venedig
„Als ich einmal in den Canal Grande fiel“
• Michael Dangl, Wien
„Orangen für Dostojewski“
• Jane Revedin, Venedig / Wernberg (Österreich)
„Margherita“

ergänzt durch Uraufführungsprojekte:
• „Macht. Kunst und Utopie.“ Ein Gespräch in Venedig im Sommer 2022 – von Sabine Michel und Reinhard Göber, Berlin
• „Venedig. Außen. Tag.“ Ein Kinotraum – von Stefan Hufschmidt, Greifswald
Genaues Programm, Spielorte und Karten:
www.grosse-kiesau.de;
Venedig. Die „Serenissima“. Ein Gesamtkunstwerk Europas, fern von Zeit und Raum, Sehnsuchtsort durch die Jahrhunderte, Spiegel unserer Befindlichkeit. Stadtstaat und Welthandelsmetropole, Inspirationsort für Künstlerinnen und Künstler aller Jahrhunderte und Tourismusmagnet. Im 19. Jahrhundert versinkt Venedig, politisch und ökonomisch abgehängt von der Entwicklung, in Bedeutungslosigkeit. Venedig ist Verfall und zugleich Feier der Dekadenz und Ausverkauf an den Kommerz in unseren Tagen.
Wir gestalten eine Hommage an die Stadt, mit der Lübeck als einstige „Königin der Hanse“ über Jahrhunderte kulturell und wirtschaftlich verbunden ist, - seit 1979 mit einem Freundschaftsvertrag.

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Mittwoch, 01. März 2023, 19:00 Uhr

Palazzi Veneziani - Stadtpaläste Venedigs

Vortrag von Susanne Resch, Lübeck

VHS-Aula, Falkenplatz 10 
 

Die Adelspaläste Venedigs sind häufig am Canal Grande gelegen und öffnen sich mit ausgreifen‐
den Fensterbändern und Loggien zum Wasser. Ihre typische Architektur ist unverkennbar und ent‐
sprach den Wohn- und Repräsentationsbedürfnissen, aber auch den kaufmännischen Zwecken der patrizischen Eigentümer.
Im Lauf der Jahrhunderte wurden sie stilistisch variiert und machen eine Fahrt auf dem Canal Grande zum unvergesslichen Erlebnis. Vom veneto-byzantinischen Stil der Frühzeit über die gotischen Palazzi mit ihren am Dogenpalast orientierten Maßwerkfenstern bis zu Beispielen aus Frührenaissance, Hochrenaissance und Barock zeigt der Vortrag die Entwicklung der venezianischen Palastfassade.
Viele venezianische Paläste, allen voran die Ca ́ d ́Oro und die Ca ́ Rezzonico, werden als Museen genutzt und sind für Besucher zugänglich. Hier kann man die Architektur und die Ausstattung der Innenräume besichtigen und hochrangige Exponate aus dem venezianischen Kunstleben bewundern.
 

Susanne Resch hat Kunstgeschichte und Romanistik an der Universität Regensburg studiert. Der Malerei und Architektur Venedigs gilt ihr besonderes Interesse.
In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck
Eintritt 7 € / 4 € DIG-Mitglied

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Mittwoch, 15. März 2023, 19:00 Uhr

Nördliches Latium - Landschaften, Geschichten und Kunst im mittelalterlichen Hügelland der Etrusker

Vortrag von Klaus Kirmis, Osnabrück/Bremen

VHS-Aula, Falkenplatz 10
 

Latium, das ehemalige Land der Etrusker, liegt zwischen dem Tyrrhenischen Meer, der Toskana und Umbrien. Sanft geschwungene Hügelgebiete mit kleinen bäuerlichen Anwesen, reizvolle Seen und dunkelgrüne Wälder bestimmen hier das Landschaftsbild. Sie bilden die ästhetisch ansprechende Kulisse für geschichtsträchtige Städte und authentische Dörfer, mittelalterliche Kirchen und Klöster sowie prachtvolle Villen und Gartenanlagen. Die archäologischen Ausgrabungen von Tuscania und Tarquinia mit ihren berühmten etruskischen Wandmalereien vermitteln noch heute den Geist dieses rätselhaften Kulturvolkes. Aus der Zeit der Renaissance sind die Palast- und Gartenanlagen von Bagnaia und Caprarola erhalten, und der manieristische „Park der Monster“ in Bomarzo vermittelt ein unvergessliches Erlebnis.
Klaus Kirmis ist seit vielen Jahren als Leiter von Studienreisen tätig und war bereits häufig Gast der DIG Lübeck. Seine Vorträge sind lebendig und mit selbst erstelltem Bildmaterial unterlegt.
In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck.
Eintritt 7 €/ 4 € für DIG-Mitglieder

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Dienstag, 11. April 2023, 19.30 Uhr

Fake News in der Antike

Bildervortrag von Dr. Alexander Mlasowsky, Burgdorf

Großer Saal der Gemeinnützigen, Königstraße 5 
 

Seit den letzten fünf Jahren werden wir mit dem Phänomen „Fake News“ konfrontiert, vor allem
seit Donald Trump das Amt des Präsidenten der USA übernahm. Er beschimpft die Presse, über ihn Fake News zu verbreiten, verfasst aber selbst Falschnachrichten bei Twitter und seinem eigenen Portal „Truth Social“. Ist dieses Verhalten von Machthabern so neu? In diesem Vortrag soll gezeigt werden, dass bereits im Alten Griechenland Falschnachrichten und Meinungsmanipulationen eingesetzt wurden. Im Ringen mit dem persischen Reich interpretierte der Athener Themistokles einen Orakelspruch so, dass er seinen eigenen politischen Zwecken diente. In der römischen Zeit wurde diese Art politischer Agitation nahezu vervollkommnet, wie man an Reliefs und vor allem an Münzen erkennen kann. Innen- wie außenpolitische Nachrichten wurden in unterschiedlicher Lesart für die verschiedenen sozialen Gesellschaftsebenen ausgeprägt.

Dr. Alexander Mlasowsky wurde nach dem Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte und der Altorientalistik an den Universitäten Heidelberg und Hamburg 1992 promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte sind die römische Porträtplastik und die politische Propaganda im antiken und mittelalterlichen Rom.

Im Zusammenhang mit der Gemeinnützigen im Rahmen der „Dienstagsvorträge“.
Eintritt frei

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Freitag, 28. April 2023, 18.30 Uhr

Verdis Simon Boccanegra - Vortrag mit Musikbeispielen

von Dr. Sabine Sonntag, Hannover

VHS, Hüxstraße 115-118
 

Ein paar Jahre nach Verdis Attila präsentiert das Lübecker Theater nun mit Simon Boccanegra erneut eine der weniger bekannten Opern von Giuseppe Verdi. Diesmal ist es ein Werk der Reifezeit, das nicht mehr, wie Attila, in der Phase des Patriotismus entstanden ist, sondern das vielmehr zeigt, was aus zu viel Patriotismus und zu viel Hass, Standesdünkel und vermeintlicher Ehrverletzung unweigerlich wird: Trauer, Verzweiflung, Tod. Boccanegra ist nicht so bekannt wie Rigoletto und Aida. Das liegt zum einen an der nicht ganz einfachen Handlung mit einem großen Zeitsprung von 20 Jahren, vor allem aber liegt es daran, dass die Oper keine Ohrwürmer enthält, die man aus Wunschkonzerten kennt. Umso bedeutender ist diese Oper gerade in unseren Tagen, weil dieses Werk um den genuesischen Dogen Boccanegra Verdis größtes Bekenntnis zum Frieden überhaupt enthält. Auf dem Höhepunkt der politischen Auseinandersetzungen ruft Boccanegra Volk und Staatsmacht zu Frieden und Liebe auf. Die Oper ist aber auch eine zu Tränen rührende Vater-Tochter-Geschichte. Die Wiederbegegnung zwischen dem Vater Simone und seiner Tochter Amelia ist das Herzstück der Oper. Wie immer beim reifen Verdi, ringen Simone, der Politiker, und Simone, der Privatmann, um die richtigen Entscheidungen. In diesem seltenen Fall bei Verdi führt Simones Handeln immerhin dazu, dass zwei junge Menschen zueinander finden und am Ende nicht sterben!
 

Dr. Sabine Sonntag, Opernregisseurin und Musikwissenschaftlerin aus Hannover ist regelmäßig mit Vorträgen zu Gast in Lübeck. Sie stellt diese Oper am 28. April 2023 vor, - auch als Vorbereitung für die Premiere im Theater Lübeck am 12. Mai 2023.

In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck,

Eintritt 7 € / 4 € für Mitglieder

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Mittwoch, 31. Mai 2023, 19.00 Uhr

Sinnlichkeit und Sensation im Sehen: Blicke auf Gemälde

Kunstgeschichtlicher Vortrag von Dr. Alexander Meier-Dörzenbach, Hamburg

VHS-Aula, Falkenplatz 10  
 

Was uns heute als museale Klassiker der italienischen Renaissance oder des Barocks vertraut erscheint, ist häufig eine codierte Darstellung sexuellen Begehrens. Giorgiones Schlummernde Venus, die August der Starke im 17. Jahrhundert für Dresden erworben hat, wird vom Betrachter voyeuristisch beobachtet; Michelangelos nackt gekreuzigter Petrus in der vatikanischen Cappella Paolina bekommt schon im 16. Jahrhundert ein Tuch über sein Geschlecht gemalt.
Ob nun die nackte Nymphe oder der Heilige Sebastian - quer durch die Jahrhunderte zeigt der Vortrag Beispiele für die verhüllte Sinnlichkeit in der Kunst.

Dr. Alexander Meier-Dörzenbach hat Anglistik, Germanistik und Kunstgeschichte studiert. 2008 wurde er Juniorprofessor an der Universität Hamburg. Er wechselte als Chefdramaturg ans Aalto-Theater, entschied sich aber dann für eine freiberufliche Tätigkeit. Als Musiktheaterdramaturg arbeitete er unter anderem in London, Paris, Wien sowie bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen.
In Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck.
Eintritt 7 €/ 4 € DIG-Mitglieder

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Freitag, 09. Juni 2023, 19.00 Uhr

"Das ist ein wahres Zauberland" - Landschaftsmalerei der jungen Romantiker in Italien

Vortrag von Dr. Brigitte Heise, Lübeck

Haus Eden, Königstraße 25    

      

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zogen die jungen deutschen Maler in Scharen nach Italien, nach Rom, in das Land ihrer Sehnsucht. Sie suchten jedoch nicht mehr wie Goethe und Winckelmann vorrangig die Lehrstätte der Antike, sondern vor allem die lichterfüllte Landschaft. Die Landschaft wurde für die Künstler autonomes Sujet, entgegen der bisherigen Regel der heimischen Akademien. Damit wurde sie Teil der „romantischen Revolution“, die sich gegen die tradierten Lehren wandte. Rom und seine Umgebung sind, so merkwürdig es klingen mag, die Wiege der deutschen Landschaftsmalerei.
Die Fülle der Zeichnungen und Aquarelle der Deutsch-Römer vermittelt einen Einblick in die damals noch unberührte römische Campagna und die Gegend um Neapel und Sizilien - noch jenseits des Tourismus. Sie zeigen vor allem die hohe Kunst der Handzeichnung, die im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts einen Höhe-punkt der deutschen Kunstgeschichte darstellt.


Dr. Brigitte Heise ist den Lübeckern vor allem als ehemalige langjährige Leiterin des Museums Behnhaus/Drägerhaus bekannt. Der Kunst der deutschen Romantiker in Italien gilt ihr besonderes Interesse.


Eintritt 7 € /4 € DIG-Mitglieder

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Donnerstag, 28. September 2023, 18.00 Uhr

Fake News in der Antike

Vortrag von Dr. Alexander Mlasowsky, Burgdorf

VHS Hüxstraße 112 - 115 - in Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck, Eintritt 7,00 / 4,00 € für DIG-Mitglieder

 

Seit den letzten fünf Jahren wurden wir mit dem Phänomen „Fake News“ konfrontiert, vor allem seit Donald Trump das Amt des Präsidenten der USA übernommen hatte. Er beschimpfte die Presse, über ihn Fake News zu verbreiten, verfasste aber selbst Falschnachrichten bei Twitter und in seinem eigenen Portal „Truth Social“ bewusst für politische Zwecke. Doch ist dieses Verhalten der Machthaber so neu? In diesem Vortrag soll gezeigt werden, dass bereits im Alten Griechenland Falschnachrichten und Meinungsmanipulationen eingesetzt wurden.

Im Ringen mit dem persischen Reich interpretierte der Athener Themistokles einen Orakelspruch so, dass er seinen eigenen politischen Zwecken diente. Doch in der römischen Zeit wurde diese Art von politischer Agitation nahezu vervollkommnet, wie man an den Reliefs und vor allem den Münzen erkennen kann. Innen- wie außenpolitische Nachrichten wurden in unterschiedlicher Lesart für die verschiedenen sozialen Gesellschaftsebenen ausgeprägt.

Dr. Alexander Mlasowsky wurde nach dem Studium der Klassischen Archäologie, Alten Geschichte und der Altorientalistik an den Universitäten Heidelberg und Hamburg 1992 promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte sind die römische Porträtplastik und die politische Propaganda im antiken und mittelalterlichen Rom. Mit seinen lebendig und mit Esprit vorgetragenen Referaten hat er bereits mehrfach unsere Mitglieder begeistert.          zurück

 

 

Donnerstag, 12. Oktober 2023, 18.00 Uhr

Italiens unbekannte Komponisten:

Arrigo Boito

Multimediavortrag von Dr. Sabine Sonntag, Hannover

VHS Hüxstraße 112 - 115 - in Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck, Eintritt 7,00 / 4,00 € für DIG-Mitglieder

 

Wie in Deutschland Richard Wagner, so stand auch in Italien ein Komponist im Zentrum des Opernschaffens im 19. Jahrhundert: Giuseppe Verdi. Er war raumgreifend, andere hatten es schwer gegen ihn. Daher ist es hochinteressant, einen Mann in den Fokus zu nehmen, der neben Verdi wahrgenommen wurde und zwar in vielerlei Hinsicht.

Arrigo Boito, geboren 1842 und damit 30 Jahre jünger als Verdi, trat zunächst als Schriftsteller hervor. Er gehörte zu jener jungen Generation in Italien, die den „romantischen Zopf“ abschneiden und die Literatur grundsätzlich erneuern wollte.

Damit stellte Boito sich offen auch gegen Verdi. Nach Jahren der Verstimmung zwischen beiden wünschte sich Verdi aber nun genau jenen Boito als Librettisten für die Neufassung von Simon Boccanegra, Otello und Falstaff. An dem Erfolg dieser Werke hat Boito einen entscheidenden Anteil. Weniger leicht hatte Boito es mit seiner von ihm komponierten Oper Mefistofele, die 2011 auch in Lübeck aufgeführt wurde. Boito selbst übersetzte Goethes Faust in singbares Italienisch und machte aus beiden Faust-Teilen eine einzige Oper mit gigantischen Chören und Orchestereruptionen – hier wird Boitos Faszination für Wagner hörbar.

 

Dr. Sabine Sonntag, Opernregisseurin und Musikwissenschaftlerin aus Hannover, stellt den Dichter, Komponisten und Literaturtheoretiker Boito vor und untersucht den Stellenwert, den Boito in den aktuellen Spielplänen weltweit hat. 

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Dienstag, 31. Oktober 2023, 19.30 Uhr

Fabrizio de André - Essenz der Freiheit

Leben, Musik & Texte des italienischen Liedermachers

Musikvortrag von Dr. Alessandro Bellardita, Karlsruhe

Musikalische Umrahmung: Fabrizio Sanna & Fritz'e Kat, Frankfurt

Großer Saal der Gemeinnützigen, Königstraße 5  - in Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen, Eintritt frei

 

Was ist denn die Essenz der Freiheit? Auf diese Frage hatte der italienische Liedermacher Fabrizio de André (1940 - 1999) eine klare Antwort, die sein gesamtes musikalisches Werk prägte und zahlreiche italienische Musiker bis heute inspiriert.

Fabrizio de André war einer der einflussreichsten und bekanntesten „Cantautori“ Italiens. Seine Liedtexte sind gekennzeichnet durch soziales Engagement und hohe literarische Qualität; auch über 20 Jahre nach seinem Tod ist er immer noch eine Ikone der Friedensbewegung. Der Vortrag bietet eine Einführung in das Leben und die facettenreiche Gedankenwelt des Liedermachers aus Genua, begleitet von einigen seiner schönsten Lieder.

Dr. Alessandro Bellardita ist Richter in Karlsruhe und freier Journalist. Er schreibt für mehrere Zeitschriften über gesellschaftliche Themen, italienische Geschichte und Literatur. 2020 erschien sein biographisches Werk über Fabrizio de André „Die Essenz der Freiheit“; 2021 folgte sein Romandebut „Der Zeugenmacher“.

Musikalisch wird das Ganze durch die Frankfurter Band "Fabrizio Sanna & Fritz'e Kat" (Gitarre und Bass) begleitet.

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Mittwoch, 08. November 2023, 18.30 Uhr

'Ndrangheta - wie die mächtigste Mafia Europas unser Leben bestimmt

Buchvorstellung und Gespräch mit Sanne de Boer, Kalabrien (Italien)

VHS-Aula, Falkenplatz 10 - in Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck, Eintritt 7 € / 4 € für DIG-Mitglieder

 

Die niederländische Journalistin Sanne de Boer analysiert das Milliardengeschäft der 'Ndrangheta und mahnt, das Gebaren der kalabrischen Mafia nicht als exotisch-folkloristisches Phänomen misszuverstehen.

Die kalabrische Mafia, 'Ndrangheta genannt, ist schon lange kein rein italienisches Problem mehr. Sie gilt als mächtigste Verbrecherorganisation Europas mit Niederlassungen auf allen Kontinenten der Erde. Ihre Geschäftsfelder reichen vom Kokainhandel über Lebensmittelproduktion und Müllentsorgung bis zur Bauspekulation. Italienische Ermittler warnen, die Clans seien dabei, die legale Wirtschaft und sogar die Politik in Deutschland und anderen Industrieländern zu unterwandern.
Mit unglaublichem Mut und intensiver Recherche gelingt es der Autorin, das System hinter dieser äußerst raffiniert agierenden Mafia zu durchdringen, die besonders von Krisenzeiten wie der jetzigen enorm profitiert und der die europäische Gerichtsbarkeit bislang wenig entgegenzusetzen hat. Ein ebenso enthüllendes wie erhellendes Buch!
Sanne de Boer, *1979, ist Journalistin für zahlreiche niederländische Zeitungen, Rundfunk und TV. Seit 2006 wohnt sie in Kalabrien und berichtet als erste ausländische Journalistin von dort über die `Ndrangheta.

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Samstag, 18. November 2023 ist Noello-Tag

 

 

Mittwoch, 22. November 2023, 18.30 Uhr

Umbrien - das grüne Herz Italiens

Vortrag von Dr. Ulrike Müller-Heckmann, Hamburg

VHS-Aula, Falkenplatz 10 - in Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck, Eintritt 7 € / 4 € für DIG-Mitglieder

 

„Nichts Erfreulicheres habe ich je gesehen, als mein Tal von Spoleto“, soll bereits Franz von Assisi, der berühmteste umbrische Heilige, geschwärmt haben. Das „grüne Herz Italiens“ zeigt eine abwechslungsreiche, von sanften Hügeln und Wäldern durchzogene Landschaft, wie sie auch in den zahlreichen Freskobildern der umbrischen Kirchen und Klöster dargestellt ist. Viele Städte Umbriens sind bereits in der Antike entstanden und liegen häufig an Berghängen hoch über der Ebene. Grandios ist die Lage von Orvieto, das auf einem hohen, roten Tufffelsen zu schweben scheint. Mit dem Palazzo dei Priori und dem berühmten, reliefgeschmückten Brunnen gehört die Piazza in Perugia zu den schönsten Platzanlagen Italiens.

Zum Mittelpunkt eines neuen, bisher nie dagewesenen Realismus in der Malerei wird die riesige Grabeskirche des hl. Franziskus in Assisi: Hier arbeiten um 1300 die Hauptmeister der Wandmalerei Italiens (neben Cimabue der junge Giotto, ihm folgen Pietro Lorenzetti und Simone Martini). Giottos großer Bilderzyklus zum Leben des hl. Franziskus in der Oberkirche von Assisi wird zum Maßstab für Generationen der bedeutendsten Maler Italiens - erst auf dieser Basis ist die lyrische Schönheit Peruginos, die Erzählfreude Pinturicchios und Benozzo Gozzolis zu erklären. Ein weiterer Höhepunkt sind die Fresken zum Jüngsten Gericht von Luca Signorelli in Orvieto.

Dr. Ulrike Müller-Heckmann hat Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft und Malerei studiert. Beim Kunstforum Matthäus in Hamburg ist sie mit der Leitung kunstgeschichtlicher Studienreisen beschäftigt. Ihre Vorträge haben in Lübeck bereits viele begeisterte Zuhörer gefunden.

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Donnerstag, 07. Dezember 2023, 18.00 Uhr

Bologna - La Dotta, la Grassa, la Rossa

Bildervortrag von Barbara Peters, München

Haus Eden, Königstraße 25, Eintritt 7 € / 4 € für DIG-Mitglieder

 

Bolognas drei Spitznamen sind weit bekannt: „La Dotta, la Grassa e la Rossa“ – was so viel bedeutet wie „die Gelehrte, die Fette und die Rote“. Erklären lassen sich diese Begriffe schnell: Bologna besitzt die älteste Universität Europas, kulinarisch trumpft die Stadt mit der berühmten „Pasta alla Bolognese“, mit Mortadella, Parmesankäse und vielen anderen Spezialitäten auf, und politisch war sie lange die „rote Musterstadt“. Rot leuchtend sind aber auch Dächer, Markisen und vieles andere.

An Bolognas Universität studierten u.a. Petrarca, Copernicus, Dürer, Paracelsus und Pasolini. Bologna besaß im Mittelalter mehr als 180 Geschlechtertürme – noch heute ragen einige als Wahrzeichen der Stadt in den Himmel.

Unser virtueller Streifzug durch die beliebte Studentenstadt führt uns zur Piazza Maggiore mit dem Neptunbrunnen von Giambologna, zur Kirche San Petronio sowie zum Komplex von Santo Stefano, der sich aus sieben Kirchen zusammensetzt. Wir sehen den Anatomischen Hörsaal und die Pinacoteca Nazionale mit Werken von Giotto über Raffael bis Tizian.

Auch erleben wir das quirlige Bologna mit seinem „Fressviertel“, dem Quadrilatero, seinen Geschlechtertürmen und dem Universitätsviertel.

Die Kunsthistorikerin und Archäologin Barbara Peters ist seit über 20 Jahren mit Leib und Seele Reiseleiterin und den Mitgliedern der DIG durch viele hervorragende Reisen bekannt.

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Dienstag, 09.Januar 2024, 18.00 Uhr

Callas Forever. Die ewige Primadonna

Multimedia-Vortrag von Dr. phil. Sabine Sonntag, Hannover

Haus Eden, Königstraße 25, Eintritt 8 € / 5 € für DIG-Mitglieder

 

Maria Callas, die 1923 geborene und 1977 verstorbene Sopranistin, wurde zum Synonym der Primadonna schlechthin, ebenso wie die Tenöre Caruso oder Pavarotti für den männlichen Hauptdarsteller der Opernbühne standen. Was war das Besondere an Maria Callas? Und warum wird nahezu jede Sängerin – sogar die Mezzosoprane! – als „neue Callas“ apostrophiert, wenn sie das Karriereziel Met oder Scala erreicht hat? Nützt oder schadet der Mythos? Wie wird der Mythos gemacht? ? Welche Rolle spielen dabei Agenten, Theaterdirektoren, Modefirmen und das Internet? Sabine Sonntag geht in ihrem Vortrag solchen Fragen nach und erläutert auch das sog. Fach, erklärt, warum selten dieselbe Sängerin als Königin der Nacht und Brünnhilde besetzt werden kann. Zahlreiche Ton- und Videobeispiele von Maria Callas, Birgit Nilsson bis Anna Netrebko ergänzen den Vortrag.

Dr. Sabine Sonntag, regelmäßiger Gast in der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Lübeck, war lange an der Staatsoper Hannover und danach an der hannoverschen Musikhochschule tätig. Inzwischen gehört sie zum Lehrkörper der Leibniz Universität Hannover und ist Visiting Professor an der Hochschule für Psychoanalyse Berlin. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher zum Thema Musiktheater und hält bundesweit Vorträge über Oper. zurück

Im Anschluss an diese erste Veranstaltung des Neuen Jahres laden wir Sie zu einem Glas Prosecco ein.

Dienstag, 30.Januar 2024, 19.30 Uhr

Die Grenzen des Populismus: 15 Monate Meloni-Regierung in Italien

Vortrag von Dr. Hans Heiss, Brixen

großer Saal der Gemeinnützigen, Königstraße 5, in Kooperation mit der Gemeinnützigen Lübeck, Eintritt frei


Seit November 2022 ist die Regierung Meloni in Italien im Amt. Die rechtsextreme Koalition mit Fratelli d'Italia, Lega Salvini und Forza Italia hat politische Langzeit-Flitterwochen mit der italienischen und europäischen Öffentlichkeit hinter sich; denn in Europa wie in Deutschland quittierte man erleichtert die Gesprächs- und Kooperationsbereitschaft der neuen Ministerpräsidentin, die sich charmant und dialogbereit zeigte. Nun aber steht Italien vor einem Härtetest: Die ungelöste Migrationsfrage, Haushaltsdefizite, Wirtschaftsstagnation und vielfältige soziale Brennpunkte machen Italien wiederum zu einem Krisenzentrum Europas. Der in der Regierung Draghi (2021/22) deutlich spürbare, zunächst auch bei Meloni fortgesetzte Schwung ist wieder lähmender Verunsicherung gewichen. Der Vortrag bilanziert die aktuelle Situation und die Strukturprobleme Italiens, wirft auch einen Blick auf das gesellschaftliche und kulturelle Klima – und dies alles vor dem Hintergrund der nahenden Wahlen zum EU-Parlament.

Dr. Hans Heiss, geb. 1952 in Brixen/Bressanone, ist Historiker und war von 2003 bis 2018 Abgeordneter zum Südtiroler Landtag. Die Hauptschwerpunkte seiner Forschungen liegen in der regionalen Zeitgeschichte sowie der Stadt- und Tourismusgeschichte. Er war Lehrbeauftragter an den Universitäten Innsbruck, Trient und Hildesheim.

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In Kooperation mit der Gemeinnützigen

Mittwoch, 14. Februar 2024, 18.30 Uhr

Kampanien/Golf von Neapel/Amalfiküste - Antike Kulturen, großartige Landschaften und wunderschöne Gärten

Vortrag von Klaus Kirmis, Bremen/Osnabrück

VHS - Aula, Falkenplatz 10, in Zusammenarbeit mit der VHS Lübeck

Eintritt

 

Kampanien liegt am Tyrrhenischen Meer und bietet so viel an landschaftlicher und kultureller Attraktivität wie kaum ein anderes Gebiet Italiens. Die Naturschönheiten und die Zeugnisse der antiken Kulturen dieser süditalienischen Region am Fuße des Vesuv verzaubern bis heute.

Schon die Griechen siedelten an der fruchtbaren kampanischen Küste, die zur Zeit des römischen Imperiums zum bevorzugten Erholungsgebiet wohlhabender Patrizier wurde. Die antiken Stätten von Paestum, Pompeji und Herkulaneum vermitteln immer noch einen anschaulichen Eindruck von Leben und Kunst der Griechen und Römer. 

Eine der schönsten Panoramastraßen Italiens führt entlang der Küste der Halbinsel von Sorrent und begeistert mit atemberaubenden Ausblicken, üppiger Vegetation und den historischen Städten Positano und Amalfi. Traumhafte Landschaften finden sich auf der Insel Capri, die trotz des Touristenansturms ein lohnendes Reiseziel geblieben ist. Vorgestellt wird auch das quirlige Neapel, die Hauptstadt Kampaniens, in seiner faszinierenden Widersprüchlichkeit.

Klaus Kirmis ist als Leiter von Studienreisen viel in Italien unterwegs und hat uns schon häufig mit seinen lebendigen, reich bebilderten Vorträgen begeistert.

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Eintritt 7,00 € / 4,00 € DIG-Mitglieder

Samstag, 24. Februar 2024, 17.00 Uhr

Klavierrecital Pietro Ceresini

Haus Eden, Königstraße 25

Eintritt: 10,00 € / 7,00 € DIG-Mitglieder

 

Pietro Ceresini erhielt im Alter von sechs Jahren seinen ersten Klavierunterricht, und mit sieben spielte er sein erstes Konzert im Teatro Regio in seiner Heimatstadt Parma. In den Folgejahren verfeinerte er sein Spiel in Klavier-Meisterkursen von Paolo Bordoni und Filippo Gamba und besuchte von 2009 bis 2011 die Akademie von Santa Cäcilia in Rom, wo er von Sergio Perticaroli unterrichtet wurde. Dann zog er nach Deutschland, wo er sein Masterstudium in Lübeck bei Konstanze Eickhorst abschloss; an der Musikhochschule Freiburg absolvierte er sein Konzertexamen-Studium mit Auszeichnung in der Klasse von Herrn Prof. Christoph Sischka.

 

Pietro Ceresini ist Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Klavierwettbewerbe. Er gab u. a. zahlreiche Klavierabende in seinem Heimatland; auch in Deutschland tritt er sowohl als Solist als auch in verschiedenen Kammermusikbesetzungen regelmäßig auf.  Zurzeit unterrichtet er Klavier am Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck und als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik Freiburg.

Im Rahmen einer Konzertreise besucht Pietro Ceresini auch die Stadt Lübeck. Sein Programm beinhaltet u.a. die Pathétique von Ludwig van Beethoven, die Ballade Nr. 1 von Frédéric Chopin sowie die Préludes von Sergej Rachmaninow. Wir freuen uns, den Pianisten an seinem ehemaligen Studienort zu diesem abwechlungsreichen Klaviernachmittag zu begrüßen.

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Dienstag, 19. März 2024, 19.30 Uhr

Unbekanntes Piemont: Vom Orta-See ins Aostatal

Kunsthistorischer Vortrag von Dr. Ulrike Müller-Heckmann, Hamburg

Großer Saal der Gemeinnützigen, Königstraße 5, Eintritt: frei

 

Als Kunst-Landschaft ist das nördliche Piemont noch ein Geheimtipp.

Vor dem Bogen der Westalpen erstreckt sich eine abwechslungsreiche Hügellandschaft mit Weinbergen und kleineren Seen. Entscheidend geprägt wurden Geschichte und Kunst des Piemont durch die Nähe zu Frankreich: Französische Ritter und Grafengeschlechter kämpften im Mittelalter mit lombardischen Herren um die Macht - und so entstand über die Jahrhunderte eine einzigartige Mischung französischer und italienischer (lombardischer) Kunst.

Von außen abweisend-trutzig, zeigen die Burgen von Issogne und Fénis im Innern herrliche, durch die französische höfische Gotik geprägte Fresken mit einer erstaunlichen Freude zum Detail. Eine weitere kunsthistorische Besonderheit des nördlichen Piemont sind die Sacri Monti, die „heiligen Berge“ mit ihren reich ausgemalten Kapellenbauten. Der stille Orta-See, oft als „kleiner Bruder“ des Lago Maggiore bezeichnet, bezaubert mit seiner uralten Insel San Giulio. Das malerische Aosta, gerahmt von Viertausendern ist römischen Ursprungs und bietet zahlreiche Glanzpunkte römischer und mittelalterlicher Kunst und Architektur.

Dr. Ulrike Müller-Heckmann war schon häufig bei der DIG Lübeck zu Gast. Ihre kunsthistorisch vertieften Vorträge haben stets ein begeistertes Publikum gefunden.

In Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen im Rahmen der Dienstagsvorträge.

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Mittwoch, 10. April 2024, 18.30 Uhr

Palermo

Kunsthistorischer Vortrag von Dr. Jochen Schröder, Hamburg

Haus Eden, Königstraße 25, Eintritt: 8,00 Euro/ 5,00 Euro DIG-Mitglieder

 

Palermo, die Hauptstadt Siziliens, erlebte im Laufe der Jahrhunderte eine Abfolge von Fremdherrschaften, die ihre Spuren im Erscheinungsbild der Stadt hinterlassen haben. Die Römer nahmen die Stadt bei weitem nicht so wichtig wie Messina oder Taormina an der Ostküste; von den arabischen Lustschlössern und Gärten ist wenig geblieben. Jahrzehnte nachdem die Normannen unter Robert Guiscard die Stadt erobert hatten, wurde sie zur Residenz des Inselreichs, und es entwickelte sich eine großartige Kultursynthese, die arabische, byzantinische und normannische Elemente verband. Die eindrucksvollen Kirchen in Palermo und Monreale mit ihren faszinierenden Mosaiken zeugen noch heute von dieser wichtigsten Kunstblüte der Stadt, ebenso wie der Normannenpalast mit seiner faszinierenden Palastkapelle. In deren reichgeschmückter Holzdecke finden sich dekorative Malereien islamischen Stils und Typs, die den heutigen Besucher an ein Märchen aus 1.001 Nacht denken lassen. Nach einer Zeit der Landflucht und der krassen Vernachlässigung im späten 20. Jahrhundert ist Palermo heute wieder als lebendige, attraktive Stadt zu erleben.

Dr. Jochen Schröder hat Kunstgeschichte, Mittellatein und Philosophie studiert. Seine besondere Begeisterung gilt dem Mittelmeerraum und der Spiegelung der europäischen Geschichte in den Werken der bildenden Kunst. 
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Mittwoch, 24. April 2024, 18.30 Uhr

Ferrara - Città della bellezza difficile

Dr. Rainer Grimm, Hannover

VHS Falkenlatz, Eintritt: 7,00 Euro/ 4,00 Euro DIG-Mitglieder

 

Ferrara ist eine Stadt der herben Schönheit, der „bellezza difficile“. Diese Aussage stammt von Carlo Bassi, er stellt sie einem Buch über den wichtigsten Architekten Ferraras, Biagio Rossetti voran. Und in der Tat erschließt sich die Schönheit der Stadt nicht auf den ersten Blick. Aber hat man erst einmal einen zweiten Blick auf sie geworfen, dann wird man die Schönheiten Ferraras umso mehr schätzen.

Die im 15. Und 16. Jahrhundert herrschende Familie der Este war für die Kunst und Architektur ähnlich wichtig wie etwa die Medici in Florenz und hat damit für eine eigenständige kulturelle Identität gesorgt. Außerdem entsteht in Ferrara seit 1492 die erste wirkliche Städteplanung Europas. Unter anderem deswegen wurde der historische Stadtkern 1992 als Weltkulturerbe anerkannt.  Daneben gibt es aber auch bedeutende historische Bauwerke und mit der ‚Ferrareser Schule‘ hochinteressante Malerei zu entdecken. Darüber hinaus ist Ferrara auch noch die italienische Fahrradmetropole – und das ist doch nun wirklich überzeugend.

Dr. Rainer Grimm ist engagierter Kunstvermittler. Er war schon mehrfach Gast der DIG Lübeck und ist unseren Mitgliedern auch als Verfasser der „Künstlerbriefe“ und der regelmäßig erscheinenden „Kunsträtsel“ bekannt.
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Mittwoch, 15. Mai 2024, 18.30 Uhr

Puccini, der Frauenversteher

Multimedia-Vortrag von Dr. Sabine Sonntag, Hannover

VHS-Aula, VHS Falkenlatz, Eintritt: 7,00 Euro/ 4,00 Euro DIG-Mitglieder

 

Hat Giacomo Puccini die Frauen wirklich verstanden? Diejenigen in seinem Privatleben vielleicht nicht, aber seine Bühnenfiguren Mimì, Tosca und Madama Butterfly auf jeden Fall. Die Frauen in der Oper des 19. Jahrhunderts waren allesamt Opfer der männlich dominierten Gesellschaft. Puccini holte sie Anfang des 20. Jahrhunderts aus ihrem Schattendasein heraus und interessierte sich für sie viel mehr als für ihre männlichen Partner. Plötzlich war die Frau selbst jemand, sie war berufstätig und musste für sich einstehen - wie der Prototyp Mimì in „La Bohème“. Aber alle Puccini-Frauen sind krank, entweder physisch oder weit häufiger noch psychisch. Und hier kommen die männlichen Partner dieser Frauen ins Spiel. Während Verdis Tenöre für sich, für die Heimat und Ehre gekämpft haben, kämpfen die Puccini-Helden um die Geliebte und zwar mit den Mitteln des Gesangs. Es gelingt ihnen allein durch ihre Stimme, Tosca oder Butterfly aus einem Schock zu lösen, in dem sie sich befinden, weil sie etwas Furchtbares erlebt haben.

Dr. phil. Sabine Sonntag, Opernregisseurin und Musikwissenschaftlerin, untersucht dieses interessante Phänomen des musiktherapeutischen Gesangs und porträtiert dabei einige weibliche Opernfiguren Puccinis, dessen 100. Todestag im Jahr 2024 diesen Komponisten neu ins Rampenlicht stellen wird.
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Mittwoch, 29. Mai 2024, 19.00 Uhr

Friedrich Nerly, der Maler von Venedig

Vortrag von Dr. Brigitte Heise, Lübeck

VHS-Aula, VHS Falkenlatz, Eintritt: 7,00 Euro/ 4,00 Euro DIG-Mitglieder

 

Der Spätromantiker Friedrich Nerly war unter den Deutsch-Römern berühmt für seine unkonventionellen Landschaftsstudien und als fröhlicher Organisator der heiteren Ponte Molle-Gesellschaft. Seine frische zupackende Malerei wies bereits den Weg in die Moderne.

Auf der Rückreise nach Deutschland blieb er der Liebe wegen für sein weiteres Leben in Venedig und wurde der Maler der Serenissima mit ihren hellen und dunklen Seiten. Natürlich gestaltete er in seinen Gemälden das bekannte, geliebte Venedig, so wie es auch heute die Touristen sehen wollen. Aber er streifte auch malend durch die Geschichte Venedigs. So faszinierte ihn das tragische Schicksal der Dogen Marino Faliero und Franceso Foscari. In etlichen seiner Skizzen tauchen finstere Kerkerszenen auf. Er folgte damit den Spuren der Dichter, die in ihren Werken Venedig zur Unsterblichkeit verhalfen: Lord Byron, E.T.A. Hofmann, Shakespeare, Friedrich Schiller. In diesen Arbeiten offenbart sich eine ganz andere Facette Venedigs fern des verklärenden touristischen Blicks. Schon damals beklagte er den Verfall der Stadt, den gedankenlosen Umgang mit ihrer fragilen Schönheit.
 

Dr. Brigitte Heise ist Kunsthistorikerin und den Lübeckern vor allem als ehemalige Leiterin des Museums Behnhaus/Drägerhaus bekannt. Der Kunst deutscher Romantiker in Italien gilt ihr besonderes Interesse.

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Mittwoch, 06. November 2024, 18.30 Uhr

Venezianische Malerei der Renaissance

Kunstgeschichtlicher Vortrag von Susanne Resch, M.A.,Lübeck

VHS-Aula (Falkenplatz 10), Eintritt: 8,00 € / 5,00 € DIG-Mitglieder - in Zusammenarbeit mit der VHS

 

Die Renaissancemalerei in Venedig ist eines der glanz­vollsten Kapitel der europäischen Kunstgeschichte. Im Zeitraum von ca. 1470 bis 1580 entsteht in der Lagu­nenstadt eine ganz eigenständige, auf Farbe und Licht beruhende Malweise, die sich von der Florentiner Schule mit ihrer Betonung des zeichnerischen Entwurfs deutlich unterscheidet. Der Vortrag gibt einen Überblick über diese Glanzzeit der venezianischen Malerei, be­ginnend mit dem Werk der Malerfamilie Bellini, über die rätselhaften Schöpfungen Giorgiones und das groß­artige Werk Tizians. Die Kontinuität der venezianischen Malschule, ihre Fortschreibung innerhalb des begrenzten Kreises der Lagunenstadt, steht im Mittelpunkt. Ent­wicklungen der ausklingenden Renaissance mit Veronese und des nachfolgenden Manierismus mit Tintoretto werden angedeutet und das Werk der großen Meister an ausgewählten Beispielen beschrieben.

Susanne Resch hat Kunstgeschichte und Romanistik an der Universität Regensburg studiert. Der venezianischen Malerei gilt ihr besonderes Interesse.

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Freitag, 22. November 2024, 18.30 Uhr

La Fenice - wie ein Phönix aus der Asche

Multimedia-Vortrag von Kerstin Marfordt, Lübeck

VHS-Aula (Falkenplatz 10), Eintritt: 8,00 € / 5,00 € DIG-Mitglieder - In Zusammenarbeit mit der VHS

 

Das berühmte Teatro Fenice, welches genau wie der sagenhafte mythische Vogel Phönix gleich mehrfach aus Asche wiederauferstanden ist, um der venezianischen Opernwelt einen mehr als würdigen Aufführungsort zu bieten, bildet den Mittelpunkt des Vortrags, steht es doch mit seiner wechselvollen Geschichte exemplarisch für die Widerstandskraft und den Optimismus der Serenissima – gestern wie heute. Namen wie Monteverdi, Vivaldi, Rossini und Verdi sind untrennbar mit Venedig verbunden, und ihre bekannten und weniger bekannten Meisterwerke, deren Uraufführungen nicht nur, aber auch im La Fenice stattfanden, werden in Bild und Ton zu erleben sein.

Kerstin Marfordt studierte Schulmusik mit Hauptfach Klavier an der Musikhochschule Lübeck. Sie ist seit 2004 als freiberufliche Sprachlehrerin, Übersetzerin, Referentin und Klavierpädagogin tätig. Für die fremdsprachliche Reihe des Reclam-Verlages gab sie drei Klassiker der italienischen Literatur heraus: „Il Decameron – novelle scelte“ (Giovanni Boccaccio), „Il gattopardo“ (Tomasi di Lampedusa) sowie „I promessi sposi“ (Alessandro Manzoni). Ihr besonderes Interesse für italienische Oper und Literatur wird in den multimedialen Vorträgen deutlich, die sie deutschlandweit bei verschiedenen Kulturgesellschaften gehalten hat.

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